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Interview mit Gotthard

Gotthard sind zurück. Mit "Lipservice" erscheint nun ihr neues Werk. Doch noch bevor die CD im Handel erschien, durften wir uns mit Drummer Hena Habegger direkt nach dem Soundcheck in der St. Jakobshalle kurz zusammensetzen und ein paar Fragen stellen. Unkompliziert und entspannt stand er uns Rede und Antwort.

h.ch: "Lift 'U' Up" war ja schon mal ein Kracher. Als wir unter Kollegen damals hörten, dass eine neue Single kommt, haben wir auf eine Ballade gewettet, und natürlich…
hh: … eine Pizza verloren?

h.ch:Nein, ein paar Runden Bier, aber egal - war das geplant, sich mit einem Kracher zurückzumelden?
hh:Ja, wir wollten bewusst nicht eine Ballade als Single herausbringen. "Lift 'U' Up" hatten wir jedoch schon fertig, bevor wir ins Studio gingen, und darum war dieser Song naheliegend, aber er hat gepasst und der Charts-Einstieg auf Platz 3 hat uns gezeigt, dass wir richtig gelegen sind. Wir hatten schon noch andere Optionen, aber "Lift 'U' Up" war komplett gemacht.

h.ch: Wie angetönt, seid ihr weit oben eingestiegen damit - erhofft Ihr Euch diesen Einstieg auch mit dem Album?
hh: Es sieht schwer danach aus, wir haben rund 53'000 Vorbestellungen, einzig COLDPLAY könnte uns vielleicht die 1 noch wegschnappen. Die bringen ihr Album auch am Montag heraus - wir werden sehen…

h.ch: "Lipservice" ist insgesamt wieder rockiger, erdiger, kerniger als letzte Werke. Auch wenn sich der Eine oder Andere vielleicht noch etwas mehr Härte gewünscht hätte, was ja durchaus hätte sein können, wenn man zu einem Label wie "Nuclear Blast" wechselt. Ist das der Weg den Ihr wieder einschlagen möchtet?
hh: Ja, wir wollten wieder etwas härter werden, Es ist viel passiert, und dies ist das Resultat, das daraus entstanden ist. Viele Einflüsse und Erfahrungen und ganz klar auch die Einflüsse durch den neuen Gitarristen Freddy Scherer. Dies ist das Resultat und da sind wir stolz darauf.

h.ch: Darf man auch live bei der Song-Auswahl eher oder mehrheitlich die härteren Stücke erwarten?
hh: Ja, vor allem werden wir unser neues Material präsentieren, auch wenn wir nicht alles spielen werden. Viele bekannte Stücke werden zu hören sein und selbstverständlich haben wir unsere Song-Auswahl etwas angepasst.

h.ch: Allgemein hat ja viel gewechselt, nicht nur Label, Manager, Gitarrist, etc. Und dass sich das nicht negativ ausgewirkt hat, hört man auf "Lipservice", aber dieser grosse Einschnitt hat sicher auch gewisse Risiken mitgebracht.
hh: Damit du vorne mitspielen kannst, musst du Risiken eingehen. Klar hätte auch etwas ins Auge gehen können. aber es war der richtige Zeitpunkt, einmal richtig auszumisten und mit Vielem neu anzufangen. Zuviel hat nicht mehr so gestimmt. Auch mit unserer alten Plattenfirma BMG, die war uns etwas zu verhalten, vor allem, was das Ausland anging, da war "Nuclear Blast" genau die richtige Wahl. Die haben Erfahrung damit und die besten Connections und die geben recht Vollgas, das kommt uns sehr entgegen.

h.ch: Ihr habt jetzt 4 sog. "Pre-Release-Shows" hinter euch, habt ihr Ziel und Zweck erreicht damit? Die Fans (ich spreche da für die Show in Bern) hat's ja mehr als nur "erfreut".
hh: Ja, voll und ganz. Wir wollten nicht, dass sich die Fans und Freunde die Scheibe einfach so zuhause in der guten Stube anhören, sondern wollten sie ihnen persönlich präsentieren. Niemand kannte die Scheibe und musste sich überraschen lassen. Das ist uns sicher gelungen. Wir wollten damit einen anderen Weg beschreiten als normal, etwas innovativer. Man muss ja nicht immer das machen, was alle Anderen auch machen.

h.ch: Wie viele Konzerte habt ihr jetzt geplant? Wie viele davon in der Schweiz?
hh: Wir werden an ca. 25 Festivals auftreten, von England über Deutschland bis Italien, evtl. noch Portugal. Danach, im Herbst/Winter, geht's auf Europa-Tournee, das werden dann nochmals 40-50 Shows sein. Es sammelt sich langsam, und wir werden bald einmal zusammensitzen und alles genau planen und schauen, was sich alles machen lässt. Wir freuen uns darauf!

h.ch: Ihr seid ja nicht nur in der Schweiz bekannt und beliebt. Hat man das Ganze schon einmal hinterfragt, wieso gerade Ihr? Gehen einem solche Sachen manchmal durch den Kopf?
hh: Klar macht man sich solche Gedanken, aber zu viele auch nicht. Wir sind froh, dass wir es soweit geschafft haben, und wir haben hart dafür gearbeitet und sind dankbar dafür.

h.ch: Woran, meint Ihr, könnte es liegen, dass Schweizer Musik im Ausland zuwenig beachtet wird? Ich denke, es hätte ja schon ein paar Kandidaten. Ist das Niveau zu tief?
hh: Ich denke nicht, dass das Niveau zu tief ist, aber es fehlt sicher an Durchhaltewillen bei Vielen, zu wenig Biss, das ist sicher einer der Hauptpunkte. Wir können zurückschauen und sehen, was wir dafür geleistet haben. Das sollten andere endlich verstehen, dass es nur mit viel Arbeit geht.

h.ch:Oder hinken wir auch nur vergangenen Trends hinterher, wie von Kritikern behauptet wird?
hh: Ja, da kann ich sicher auch zustimmen. Vielerorts wird zuerst aufs Ausland geschaut, anstatt das eigene Ding durchzuziehen, ein bisschen mehr eigene Innovativität wäre schön.

h.ch: Zurück in die Schweiz, genauer gesagt auf hitparade.ch: Wir haben bei uns die Reviews, da kann jeder Member seinen Kommentar zu den Songs und Alben abgeben und alles benoten. Schaut ihr euch solche Sachen an, auch auf anderen Musikseiten? Und, nehmt ihr solche Sachen ernst und lasst sie einfliessen?
hh: Klar schauen wir uns solche Sachen an, aber messen solchen Sachen nicht einen allzu hohen Stellenwert bei, es ist aber schon interessant. Aber es gibt da draussen einfach zu viele Leute, die einsam vor dem PC sitzen und aus Spass eine Band herunterkanzeln, dann schon lieber das Feedback von den Fans direkt. Aber beeinflussen lassen wir uns davon nicht. Wir sind gross geworden, weil wir unsere Ideen umgesetzt haben, und nicht, weil wir uns formen liessen. h.ch:Auf unserer Homepage - www.hitparade.ch - werden nicht nur Deine Songs, sondern alles, was zur Zeit über die Ladentische geht, bewertet. Zum Abschluss dieses Interviews möchten wir, wie wir dies immer tun, dir einige Kommentare zu den aktuellen Top 10 der Schweizer Singles-Hitparade entlocken. Sei ehrlich, auch uns gefällt nicht immer alles:

1. Akon - Lonely
hh: Danke - nächste Frage.

2. Shakira feat. Alejandro Sanz - La tortura
hh: Guter Song, guter Clip.

3. The Black Eyed Peas - Don't Phunk With My Heart
hh: The Black Eyed Peas finde ich stark, den Song jedoch schwach für die erste Single eines neuen Albums

4. Salome - Gumpu
hh: Finde ich ok, wie auch das ganze Album, bin gespannt wie das live mit der Band umgesetzt wird.

5. Snoop Dogg feat. Charlie Wilson and Justin Timberlake - Signs
hh: Damit kann ich gar nichts anfangen.

6. Ch!pz - Cowboy
hh: Weiter, bitte.

7. Daddy Yankee - Gasolina
hh: Den finde ich cool.

8. 50 Cent feat. Olivia - Candy Shop
hh: Original halt - Titten, Ärsche und fette Autos. Ich hab's gehört und gesehen…

9. Gotthard - Lift 'U' Up
hh: Cool, oder?

10. Mario - Let Me Love You
hh: Mario, who??

Hena schaut noch etwas weiter nach unten und findet noch "Coldplay - Speed Of Sound"
hh: Das finde ich einen Hammer-Song, bin gespannt wie das Album klingt. Aber der ist klar zu weit hinten platziert.